Angelreisen
Angeln auf dem Sommertörn vom 11.08.07 - 26.08.07
Lange hat es gedauert. Dann aber war es soweit. Am 10. August war das Auto gepackt und wir machten uns auf den Weg nach Holland zu unserem Boot.
Leider hatten wir nur zwei Wochen Urlaub. Während des Sommertörn steht das Bootfahren ganz klar im Vordergrund. Das Angeln ist nur Nebensache.
Nur an passenden Liegeplätzen war ans Angeln zu denken. Daher beschreibt dieser Bericht den Törn aus Sicht des Anglers.
Einen extra Törnbericht aus Sicht des Bootsfahrers findet ihr hier. Trotzdem freute ich mich auf neue Gewässer. Vor allem wollte ich mich auf Zander konzentrieren.
Daher habe ich, neben den Kunstködern, nur mit Köderfisch auf Grund geangelt. Boilie oder Wurm blieben in der Dose.
Womit ich nicht gerechnet hatte war die schwierige Beschaffung von Köderfischen. In der wenigen Zeit habe ich oft nur große Brassen oder Rotaugen statt kleiner Fische gefangen.
Nicht die Menge, sondern die Größe waren das Problem. Zwischendurch habe ich immer mal wieder mit Jerkbait oder Gummifisch gefischt,
aber während des ganzen Urlaub gab es nicht einen einzigen Biss.
Viele Bilder kann man sich durch anklicken größer anzeigen lassen.
Wir sind durch die Randmeere und übers Markermeer nach Amsterdam. Das letzte Randmeer ist das Goimeer. Dies ist teilweise über 20m tief. Das ist das optimale Gewässer für Zander. Wie auf einer Perlenkette liegen hier die Angelboot an der Kante zum Flachwasser. Beim Vorbeifahren konnte ich einige Angler sehen die gerade einen Zander fingen.
Von Amsterdam aus ging es dann dann am Dienstag nach Alkmaar. Hier hab ich zum ersten mal die Angeln ausgelegt.
Wegen des starken Windes habe ich aufs Stippen verzichtet und meine tiefgefrorenen Köderfische aus dem letzten Jahr verwendet.
Mit zwei Ruten hatte ich noch im Hellen fünf Bisse.
Doch keinen konnte ich verwerten. Einmal eingefrorene Köderfische sind butterweich und einfach Mist. Hätte ich mal lieber gestippt.
Weiter ging es in den Noordhollandsch Kanaal. Ziel war der Rastplatz an der Burgervlotbrug.
Hier ist die Nordsee nicht mehr weit. Nach dem Besuch des Standes bei Petten sind wir zum Boot zurück geradelt.
Gerade als ich anfangen wollte Köderfische zu fangen fing es an zu regnen. Da es immer später wurde musste ich halt beim Regen raus.
Gefangen habe ich genug, aber nur Brassen von 20cm. Alle hatten Einheitsgröße. Es war sehr mühsam wenigstens zwei ordentliche kleine Fische zu bekommen.
Die 10-12cm langen Rotaugen teile ich immer. An eine Rute kommt der Kopf und an die andere Rute der Schwanz. Beides ist fängig.
Der Kanal ist hier über drei Meter tief. Nach dem die Angeln ausgelegt waren, habe ich mir die Wartezeit mit einem Cocktail verkürzt.
Dank Funkbissanzeiger konnte ich im trocknen Boot sitzen. Der erste Biss kam noch recht früh und ein 49er Zander war gelandet.
Gebissen hat er auf das Kopfteil des halben Köderfischs. Nach dem Fotoshooting ging es zurück ins Wasser.
Da Funkempfänger direkt neben dem Bett steht, kann ich später ganz normal ins Bett gehen.
Nachts um 2:20 dann ein wildes piepen des Funkempfänger. Schnell bin ich aus dem Bett gestürzt und in den Regen raus. Und es hat sich gelohnt.
Nach gutem Drill konnte ich einen schönen Zander landen. Da es mitten in der Nacht war ist er in den Kescher gewandert.
Kurze Zeit später musste ich dann die Angeln abbauen, da ein Sturm auf kam und ich Angst hatte,
dass die Angeln ins Wasser geweht werden.
Gebissen hat der Zander auf das Schwanzteil des Köderfischs. Beim Fototermin am nächsten Morgen wurde er mit 75 cm gemessen.
Damit habe ich meinen eigenen Rekord eingesellt und ein weiteres Bild wandert in meine Bestenliste.
Da er topfit war haben wir uns entschlossen ihn wieder frei zu lassen. Für uns auch eine zu große Portion.
Dann gings weiter nach Den Helder. Leider war es immer noch sehr stürmisch. Daher sind wir nicht am Hauptwasser geblieben, sondern in den Jachthafen Den Helder gefahren. Hier war das Wasser nur knapp über zwei Meter tief. Also nicht ideal zum Angeln. Auch hier gab es überwiegend zu große Weißfische. Trotzdem habe ich das Rod Pot am Ende des Steges aufgebaut und mir wie öfters in diesem Urlaub die Wartezeit mit einem Pina Colada verkürzt. Da Marina auch den Vispas hat können wir mit vier Angeln fischen In der ersten Nacht gab es auch, neben mehreren Zupfern, einen schönen 65er Zander. Dieser biss auf das Schwanzende.
Wir sind in Den Helder noch eine zweite Nacht geblieben. In dieser Nacht gab es nur einen einzigen Biss. Dran war ein Aal von immerhin 69cm. Der Aal biss zur Abwechselung mal auf das Kopfende. Im Waschraum habe ich dann den Aal ausgenommen. Ein kurzes aber heftiges Wackeln des Aals hat mich und den Waschraum mit Blut besprenkelt. Danach konnten wir den Waschraum erst mal einer Grundreinigung unterziehen. Zum Glück habe ich den Aal nicht im Boot ausgenommen. Auch den gestern gefangenen Zander habe ich hier zu Filet verarbeitet. Auch wenn ich Verfechter von C&R bin, genehmige ich mir auch mal einen Zander zum Essen. Alle anderen im Urlaub gefangenen Zander wurden zurück gesetzt. Abends hat Marina ihn gebraten. Er war sehr lecker.
Weiter ging es dann an nach Den Oever. Hier lagen wir zwei Tage in einem großen Segelhafen. Da wir Mitten zwischen vielen Booten lagen, habe ich hier nicht auf Grund geangelt. Zwei Nächte angeln habe ich nicht genutzt. Schade vielleicht. Lediglich habe ich es erfolglos im Hafen mit Jerkbait und Gufi versucht.
Danach sind wir übers Ijsselmeer und in Medemblik wieder ins Landesinnere.
In der Nähe von Medemblik liegt der Bungalowpark De Vlietlanden mit den bekannten Hechtpoldern.
Wir sind aber weiter gefahren, da ich dort im November zum Hechtangeln hin fahren werde.
Halt gemacht haben wir an einem Wasserrastplatz in der Nähe von Langedijk kurz vor Alkmaar. Mittlerweile haben wir Sonntag, den 19.08.07. Wir sind schon über eine Woche unterwegs.
Da es sich um einen kleineren Kanal handelt, war auch hier die Wassertiefe mit 2,20 m nicht optimal, aber es war das erste Mal, dass es nicht schwierig war kleine Köderfische zu fangen. Leider gab es hier reichlich Mücken.
Je später es wurde um so unangenehmer wurde der Aufenthalt im Freien. Die Dunkelheit habe ich lieber im relativ mückensicheren Boot verbracht, immer den Funkempfänger im Blick.
Das Leiden wurde wenigstens durch einen 57er Zander gemildert. Dafür juckt es aber die nächsten zwei Tage ganz gehörig.
Gebissen hat der Zander auf einen kleinen 9cm Köderfisch. Der letzte Zander in diesem Urlaub. Nach der Überfahrt übers Ijsselmeer nach Lelystad,
haben wir dort am Wasserrastplatz an Gelderse Diep übernachtet. Dort war es leider auch nur 1,80m tief.
Nach mühsamen Köderfischfang gab es in der Nacht noch einen 59er Aal. Gefangen auf die Kopfhälfte vom Köderfisch.
Mittwoch fuhren wir dann wieder zurück zu unserem Heimathafen.Dort habe ich die Angel an der Hafenmole aufgestellt und im Fahrwasser geangelt.
In De Klink habe ich dann Mittwoch und Donnerstag Nacht die Angeln mit Köderfisch auf Grund gelegt. Mittwoch Nacht gab es einen Hecht von 102cm. Mein dritter Meterhecht dieses Jahr. Gefangen auf einen 8cm Köderfisch. Für diesen Brocken ein winziger Köder. Natürlich wird er wieder zurück gesetzt. Kurz vor dem Zurücksetzen schüttelt er sich ordentlich und ist schneller als geplant wieder im Wasser.
In der nächsten Nacht gab es dann einen 95er Hecht. Gefangen mit einem 6cm Köderfisch.
Man sieht, die Größe ist gar nicht so wichtig. Wenn der Hecht da ist beisst er auch.
Da wir übers Wochenende zu einem Wasserrastplatz fahren wollen, mache ich das Angelboot startklar.
Freitagnachmittag sind wir zum Wasserrastplatz "De Ral" aufgebrochen.
Das ist die erste Insel zum Anlegen gegenüber vom
Wir sind dann mit zwei Booten zum Schleppen raus. Während Tommi per Funk über einen 106er Hecht berichtete, blieb ich Schneider. Mein Vater hat dann doch noch einen 75er Hecht gefangen. Wieder auf den kleinen Wobbler, der schon in Schweden sehr erfolgreich war. Ich bin dann am Abend noch mal mit Tommi raus. Doch da haben wir beide nichts gefangen.
Am nächsten Morgen war das Wasser sehr rauh und ich hab die Schleppfahrt auf offenem Wasser nach kurzer Zeit abgebrochen. Zum Glück war ich an diesem Wochenende doch nicht Schneider, denn mit der Grundrute habe ich auf Tauwurm einen Aland gefangen. Auf die Köderfischrute gab es keinen Biss. Trotzdem scheint der Köderfisch anderen Wasserbewohnern geschmeckt zu haben. Sauber abgeknabbert.
Nach der Rückfahrt am Sonntag war der Urlaub leider beendet. Ich habe eine Menge an neuen Erfahrungen gesammelt, die mir in den nächten Jahren sicher zu mehr Fisch verhelfen werden. Trotz der wenigen Zeit, die ich zum Angeln hatte, bin ich zufrieden. Einiges werde ich in den nächsten Jahren verbessern. Vor allem die Versorgung mit Köderfischen muss besser werden, damit die Fische immer zur rechten Zeit verfügbar sind.